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20. November 2025

41. Bürgerforum Nord trifft Süd: Wie Nachbarschaften gestaltet werden und gegen Einsamkeit wirken können

Unter dem Motto „Zusammen machbar – Nachbarschaft gestalten“ stand das 41. Bürgerforum Nord trifft Süd, das die Planerladen gGmbH gemeinsam mit der Auslandsgesellschaft.de und unterstützt von MIA-DO am 19. November im Taranta Babu veranstaltete. Ungefähr 40 Gäste kamen, um erste Einblicke in die Umfrageergebnisse der Nachbarschaftsstudie der Stadt zu erhalten. Gemeinsam mit der NachbarBude, dem Nachbarschaftsgarten bostan vom hêlîn e.V. und dem Taranta Babu - drei für ihre Nachbarschaft bedeutende Orte – diskutierten die Gäste anschließend über die Bedeutung von Nachbarschaft und wie diese Einsamkeit entgegenwirken kann.

Die Stadt Dortmund führte zwischen September 2024 und Mai 2025 eine Befragung zum Thema „Nachbarschaft und Zusammenleben“ durch. Susann Feustel und Sabrina Janz präsentierten dem Publikum erste Einblicke in die Umfrageergebnisse. Insbesondere Sport- und Kulturangebote, Tauschbörsen und Nachbarschaftsfeste wünschen sich die Befragten. Überraschend deutlich ist zudem der Wunsch nach einem Schwarzen Brett in der Nachbarschaft, welcher sowohl als Infofläche über Veranstaltungen und Nachbarschaftshilfe, als auch als Ort spontaner Begegnungen dienen kann. Ein zum Thema Nachbarschaft passender Aspekt ist das der Einsamkeit: die Studie zeigte, dass jede*r zehnte Dortmunder*in sich einsam fühlt und noch immer jede*r vierte moderate Einsamkeit empfindet.

Die NachbarBude des SKM Dortmund ist ein ursprünglich als Bauwagen genutzter Anlaufpunkt für die Nachbarschaft auf dem Platz vor der St. Joseph-Kirche in der Münsterstraße. Sie ist ein lebendiges schwarzes Brett mit Aushängen und ein Begegnungsort, denn hier trifft sich die Nachbarschaft, um sich auszutauschen oder nach Hilfe im Haushalt und Alltag zu fragen. Manfred „Manni“ Solbach berichtete von seinem ehrenamtlichen Einsatz als Budenfreund. Entrümpelungen und kleinere Reparaturen führe er nicht nur im Münsterstraßenviertel selbst, sondern in ganz Dortmund durch, denn die NachbarBude hat sich zu einem Ort entwickelt, der über die Nordstadt hinaus bekannt und beliebt ist. Eine weitere Budenfreundin ist Blanche Kipo Agoumé, die zwar nicht in der Nordstadt wohnt, aber regelmäßig zu Gast ist. Sie schilderte, wie ihr die NachbarBude und das ehrenamtliche Engagement als Budenfreundin beim Ankommen in Dortmund geholfen hat. Projektkoordinatorin Silvia Koslowski und Ehrenamtskoordinatorin Johanna Ufkes bestätigten die Bedeutung der NachbarBude und wiesen auf zwei kommende Termine hin: am 03.12. findet ein gemeinsames Weihnachtskartenbasteln statt und am 17.12. tritt ein interkultureller Chor an der NachbarBude auf.

Kurd Azad vom Verein hêlîn e.V. stellte den Nachbarschaftsgarten bostan vor, der im Klinikviertel ein Beispiel für gelebte Nachbarschaft ist. Bostan steht auf einer vom Städtischen Klinikum Dortmund zur Verfügung gestellten Fläche. Bis vor ein paar Jahren war diese ungenutzt, doch heute steht sie der Nachbarschaft nicht nur als urbaner Garten, sondern vor allem als Treffpunkt und Austauschort zur Verfügung. Neben Gärtnern fanden bereits Grillabende und ein Konzert, das in Kooperation mit dem Stadttheater Dortmund durchgeführt wurde, im bostan statt. Um im Winter nicht einzuschlafen, kam bei den zehn Haushalten, die aktuell den Nachbarschaftsgarten führen die, Idee rotierender Hausbesuche auf. Auf diese Art kann die Gruppe zusammenbleiben und Nachbarschaft weiterleben.

Astrid Petermeier ist die Vorsitzende des Taranta Babu, nachdem Hasan Şahin, der Gründer und das Gesicht des Buchladens, Cafés und Kulturhauses, im Dezember letzten Jahres überraschend verstarb. Das Taranta Babu soll weiterhin ein Kulturort, aktiver und wiederbelebter Buchladen und politischer Treffpunkt bleiben. Ein Klinikviertel ohne Taranta Babu kann sich Astrid Petermeier nicht vorstellen, denn „dieser Ort gehört hierhin“. 

Zum Abschluss diskutierten die Gäste darüber, ob Digitalisierung Einsamkeit fördert oder dieser entgegenwirkt sowie Auswirkungen der Digitalisierung auf Nachbarschaften. Bedeutend ist aber weiterhin, so waren sich alle einig, der persönliche Austausch.

Der Planerladen dankt allen Gästen für ihr Kommen und ihre Beteiligung sowie insbesondere dem Taranta Babu für die herzliche Gastfreundschaft.

 

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Hintergrund:

Das „Bürgerforum Nord trifft Süd“ ist eine Veranstaltungsreihe der Planerladen gGmbH in Zusammenarbeit mit der Auslandsgesellschaft und mit freundlicher Unterstützung von MIA-DO Kommunales Integrationszentrum Dortmund.